„Wenn wir jetzt handeln, ist eine geregelte Dekarbonisierung der Wirtschaft möglich. Nur dann können wir die Klimakrise noch steuern und unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten“, appelliert Sina Trinkwalder, Unternehmerin und Zukunftsaktivistin aus Augsburg. „Dafür streiken die Kinder und Jugendlichen von FridaysForFuture, denen unsere volle Unterstützung gilt.“
Mit der Initiative wollen die Unternehmen die Aufmerksamkeit für existierende nachhaltige Technologien und Lösungen schaffen sowie ein gesamtgesellschaftliches Umdenken und Verantwortung für eine nachhaltige Wirtschaft anstoßen. Die Besonderheit der Initiative ist, dass die Unterzeichnenden aus den verschiedensten Branchen kommen. Für nachhaltige Energieunternehmen und Mobilitätsdienstleister ist Klimaschutz ebenso elementar wie für Biobetriebe und Unternehmen aus der Kreislaufwirtschaft.
„Um zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, ist die konsequente und schnelle Einführung erneuerbarer Energien, einer ökologischen Landwirtschaft, einer Kreislaufwirtschaft und einer neuen Mobilität unverzichtbar“, stellt Roland Schüren, selbstständiger Bäckermeister aus Hilden (250 Mitarbeitende) und E-Mobilitätspionier fest.
Zudem sehen die Unternehmen die Politik in der Pflicht, die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. „Die Staaten der Weltgemeinschaft haben sich völkerrechtlich verbindlich dazu verpflichtet, die globale Erwärmung deutlich unter 2°C zu halten. Als unterzeichnendes Unternehmen stehen wir hinter dem Pariser Klimaschutzabkommen“, so Alex Melzer, Gründer der Zolar GmbH, einem schnell wachsenden Start-Up für Solaranlagen in Berlin.
„Die jungen Menschen von FridaysForFuture rütteln uns wach: Wir rasen in einem enormen Tempo auf eine Klimakrise zu, auch weil die Gesetze und Vorgaben der aktuellen Politik nicht ausreichen“, so Dr. Katharina Reuter von UnternehmensGrün, eine der Initiatorinnen der Initiative. „Die vergangenen 20 Jahre haben gezeigt, dass die technologische Entwicklung sehr schnell voranschreitet, die Möglichkeiten für den Klimaschutz enorm und die Kosten immens gesunken sind,“ betont Mit-Initiator David Wortmann, Unternehmer und Gründer der Eco Innovation Alliance. Doch derzeit schützen politische Rahmenbedingungen Geschäftsmodelle und Industrien der Vergangenheit - umweltfreundlichen Technologien bleibt ein fairer Marktzugang versperrt.
Die Stellungnahme #EntrepreneursForFuture formuliert 8 Forderungen:
1. Eine wirksame und planbar steigende CO2-Bepreisung für alle Sektoren.
2. Beschleunigung der Energiewende durch schnellen Kohleausstieg, Umsetzung einer 100 % Erneuerbaren-Energien-Strategie, Verankerung von Efficiency First, Steuerförderung für Gebäudesanierungen und ambitioniertem Gebäudeenergiegesetz.
3. Divestment und Abschaffung klimaschädlicher Subventionen bis zum Jahr 2025.
4. Mobilitätswende mit Fokus auf effizienter Ausnutzung der Verkehrsmittel, öffentlichem Verkehr, geteilten Verkehrsmitteln, Kerosinsteuer sowie CO2-freie Antriebssysteme.
5. Agrar- und Ernährungswende mit Maßnahmen wie der Ausdehnung einer ökologischen Landwirtschaft und Subventionen, die in Einklang mit den Klimaschutzzielen stehen.
6. Stärkung der Kreislaufwirtschaft durch Fest- und Durchsetzung von Rücknahme-, Recycling-, Wiederverwertungsquoten.
7. Aufbau eines Klima-Innovationsfonds für etablierte Unternehmen und Startups, die innovative Lösungen für die Steuerung/ der Klimakrise realisieren.
8. Ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz, das eine dekarbonisierte Wirtschaft im Einklang mit dem in Paris vereinbarten 1,5° C Ziel erreicht.
Die Stellungnahme kann noch bis Donnerstag, 23.5.2019, 23.59 Uhr von Unternehmerinnen und Unternehmern unter https://www.entrepreneursforfuture.org unterzeichnet werden. Die endgültige Zahl der Unterzeichnenden wird am Freitag, 24.5.2019, dem europaweiten Klimastreik-Tag, veröffentlicht.